Die großen Wesenhaften

Die großen Wesenhaften sind von einer noch feineren Beschaffenheit als die kleinen, denn sie leben in der obersten, also in der feinsten Ebene des wesenhaften Reiches. Zum Unterschied von den kleinen Wesenhaften entwickelten sie sich nicht durch den schrittweisen Vorgang, aber sie wurden gleich aus Wesenskeime in die überirdisch herrliche Gestalt männlicher oder weiblicher Art geformt.

Nach den ewigen Gesetzen wird alles Vollendete augenblicklich geformt und damit nimmt es die führende Stelle ein.

Man bezeichnet sie als die Urgeschaffenen Wesenhaften, weil sie als erste Wesen in diesem Reich erschafft wurden und außerdem sind sie auch ewig. Einige seelisch entwickelte Einzelnen von uralten Völkern konnten sie sehen und nannten sie Götter wegen ihrer Übergröße und Schönheit wie auch wegen ihrer übermenschlichen Hilfe in der Not. Die alten Griecher und Römer gaben ihnen unterschiedliche Namen, obwohl es sich um dieselbe Wesenheiten handelte, z. B. Zeus - Jupiter, Aphrodite - Venus. Andere Völker sahen sie ebenfalls und gaben ihnen Nahmen, die wir meistens nicht kennen.

Mit der Zeit, wenn Menschen, unter dem Einfluss von gesteigertem Materialismus stehend, an Empfindungsreinheit verloren, hörten sie auf diese Wesen wahrzunehmen und mit ihnen zu sprechen. Jedoch erhielten sich die Sagen über ihre Betätigung und Existenz, in denen sie allmählich immer mehr und mehr den irdischen Verhältnissen angepasst wurden, sogar schrieb man ihnen die menschlichen Schwächen und Fehler zu. Damit sank der Wert und die Glaubwürdigkeit dieser Sagen.

Ebenso wie die kleinen Wesenhaften, bestehen heute auch die großen. Sie sind in ihren Aufgaben tätig, nur wir können sie nicht wahrnehmen. Ihr Sitz Olymp ist auch kein Gebilde der Phantasie, aber er steht am obersten und fernliegendsten Rande des wesenhaften Reiches. Die Urgeschaffenen Wesenhaften leiten mehrere Tätigkeiten:

1. Das Werden, die Erhaltung und die Zersetzung von Materie - von Natur. Diese Tätigkeit führen die kleinen Wesenhaften unter der Leitung der großen Wesenhaften - der Führer der Elemente aus. Zum Beispiel, alles Gewässer im Weltall wird vom Herrscher des Gewässers Neptun, bzw. Poseidon geleitet. Unter ihm befinden sich viele kleinere Herrscher in Seen, Ozeanen, Ländern, auf einzelnen Planeten usw.

Die Urgeschaffenen Wesenhaften stellen nicht die höchsten Götter und Göttinnen dar, wie Menschen einst dachten. Doch sind sie viel vollkommener als Erdenmenschen, weil sie in einem höheren Welt leben im wesenhaften Reich.

2. Unter der Leitung der großen Wesenhaften - der Urgeschaffenen wird auch die Erfüllung der ewigen Gesetzen durchgeführt. Dabei wirken sie nicht leitend, nur vermittelnd, weil sie die von anderen Herrschern aus der höheren Sphäre aufgenommene Aufgaben ihren Untergeordneten abgeben.

3. Eine weitere Aufgabe der Urgeschaffenen Wesenhaften besteht in der Hilfe an Menschen bei deren Vervollkommnung. Daher verkörpern einige von ihnen Tugenden, z. B. Liebe und Schönheit (Aphrodite) oder Weisheit und Gerechtigkeit (Pallas Athene). Im wesenhaften Reich ist jede Eigenschaft in Form von einer Person - einer urgeschaffenen vollendeten Wesenheit gestaltet, die diesen Charakterzug abwärts ausstrahlt und die als Vorbild für Menschen dient. Diese Tätigkeit scheint uns unfassbar zu sein, aber man kann dazu eine Parallele auch im Alltag finden: ein Elternteil stellt für das Kind ein Vorbild dar, das es bewusst oder unterbewusst nachahmt. Obwohl wir die Urgeschaffenen nicht sehen, empfinden wir ihre Ausstrahlung, die für uns ständig zur Verfügung gestellt wird. Wann immer wir irgendeine Tugend brauchen oder wir uns danach sehnen, schließen wir uns ihr nach dem Gesetz der Gleichart durch unseres Wollen an.

Primitive Völker, die in ihrer seelischen Entwicklung stagnierten und die sich auch an der niedrigen Stufe der irdischen Entwicklung befinden, können weder die kleinen noch die großen Wesenhaften sehen. Nur entwickelte Völker konnten aufwärts - das wesenhafte Reich sehen, während die seelisch zurückgebliebene Völker nehmen nur die Astralwesen von niedrigeren Welten wahr - die Dämonen und Phantome, die aus negativer Menschenempfindungen und aus negativem Menschenwollen erstanden. Um sie wegzutreiben, benutzen diese Menschen abschreckende Musik und Tänze. Sie halten solche Kreaturen für “Götter”, weil sie ihr Ursprung und Zweck nicht verstehen.

Schrittweise werden wir auch weitere Tätigkeiten der Wesenhaften besprechen. Von unserem materialistischen Standpunkt aus erscheint es unglaublich, dass alles um uns herum lebhaft und gut organisiert ist. Die kleinen Wesenhaften leben nicht nur im wesenhaften Reich, sondern auch im feinstofflichen und grobstofflichen Kosmos. Da wir uns in gewissen seelischen Bereichen nicht parallel mit materiellen entwickelten, hörten wir auf mit seelischen Augen zu sehen und unsichtbare Welten halten wir eher für ein Märchen, für Unwirklichkeit.

So wie unsere Ahnen sich einst die Zukunft nicht vorstellen konnten und den Hellsehenden nicht glaubten, dass eiserne Vögel - Flugzeuge zukünftig auf der Erde fliegen und Häuser im Wasser - Schiffe oder Pferde mit Rädern - Fahrzeuge fahren werden, so hörten wir auch auf an die Vergangenheit zu glauben. Damit umnebelten wir die seelische Sehkraft. Was der Mensch nicht sehen will, das sieht er auch nicht, und so werden Menschen schon seit vielen Jahren mit dieser Beschränkung geboren.

Heute nehmen sogar die kleinen Kinder die Wesenhaften nicht wahr, obwohl sie vor kurzem dazu noch fähig gewesen sind. Das ist nicht zu verwundern. Wieso können sie auf immaterieller Ebene wahrnehmen, wenn sie schon mit irdischen Augen schlecht sehen? Brillen im Kindesalter werden allmählich zur Regel. Das ist ein Merkmal unserer körperlichen und seelischen Blindheit, weil sie manche von uns gleichgültig, oberflächlich gegenüberstellen und dadurch werden sie auch “blind”.

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