Der Reifezustand

Wir wissen schon, dass das wesenhafte Reich die Treibkraft des grobstofflichen Kosmos ist. In der Mitte des kosmischen Kreislaufs erreichen manche stoffliche Planeten den maximalen Reifezustand. Das bedeutet, dass sie der Befruchtung durch Geistkeime fähig sind. Ein analogischer Vorgang kommt es beim Embryo vor, der in der Mitte der Schwangerschaft maximal reif wird und der sich durch einen Menschengeist befruchten lässt, um ein höheres Entwicklungsstadium fortzusetzen. In einem Kreislauf geschieht solcher Vorgang nur einmal. Den Planeten, die zu dieser Zeit über keinen dafür günstigen Bedigungen verfügen, wird die nächste Möglichkeit erst im nachfolgenden Kreislauf, etwa in ein Million Jahren gegeben. Unter der Planetenreife versteht man ein Zustand, in dem die Umwelt für den Aufenthalt der Geistkeime in der Stofflichkeit geschaffen wird. Diese Tätigkeit wird von den Wesenhaften auf den Planeten mit günstiger Temperatur ausgeführt.

Aus bisherigen Kenntnissen wissen wir schon, dass sich der menschliche Geistkeim im geistigen Reich nicht entwickeln kann, daher wird er dem Gesetz der Bewegung nach in kühlere Gebiete, niedriger in die Stofflichkeit vertrieben. Dieser Vorgang wird bildlich als “Die Vertreibung aus dem Paradiese” bezeichnet. Es geht um die freiwillige, bzw. nötige “Vertreibung” aus dem geistigen Heim. Ohne dies würde sich der Geistkeim nie zu einem vollendeten Geist entwickeln. Jetzt werden wir auf diesen Vorgang näher eingehen, wie und durch welche Ebenen dringt der Keim hinunter ein.

Gleich unter dem geistigen Reich rotiert das wesenhafte Reich, dass ein bisschen kälter ist; aber der Geistkeim kann sich auch hier noch nicht formen. Er muss noch tiefer, in niederere Sphären sinken. Nach dem Gesetz der Gleichart kann er durch die fremdartige Schicht nicht durchgehen ohne deren Hülle anzunehmen. Daher sinkt er unter der Schwere der wesenhaften Hülle weiter, in den unteren Teil des wesenhaften Ringes hinunter. Auch hier gibt es keine günstigen Bedigungen für seine Entwicklung, deshalb umhüllt er sich mit einer anderen, dichteren Mantel und sinkt noch mehr infolge seines Eigengewichts.

Die Umhüllung von zwei verschiedenen anderartigen Stoffe ist nicht selbsttätig, aber sie wird mithilfe wunderschöner weiblichen Wesen - Feen ausgeführt. Ihre Aufgabe liegt darin, Keime vorsichtig zu behandeln, damit sie sich nicht beschädigen. Sie fallen doch unbewusst, ohne eigenen Schutz hinunter. Die Tätigkeit von Feen könnte man mit der Arbeit von Frauen an einer Geflügelfarm vergleichen, die Eier in Kartons verpacken, damit sie während dem Transport an die Verkaufsstellen nicht zerbrechen.

In jedem Geistkeim schlummern alle Fähigkeiten des vollendeten Geistes, die allmählich mit dem Bewusstwerden erwachen. Dieser Vorgang nennt man die Vervollkommnung des Geistes.

Die unbewusste Wanderung des Keimes durch das wesenhafte Reich hält am Rande des feinstofflichen Kosmos. Weiter kann der Geistkeim in unbewusstem Zustand nicht sinken. Er wurzelt im feinstofflichen Feld, wo er zum Leben langsam erweckt wird. Während seinem “Schlaf” kümmern sich andere, ebenso wunderschöne weibliche Wesen darum, dass er durch äußere Einflüsse nicht beschädigt wird. Hier wirken schon männliche “Wärter”, die mit ihren starken positiven Ausstrahlungen Keime vor ungünstigen Energien der niederen Welten schützen. Durch die Wirkung der Grundkraft in Form von Licht und Wärme, zusammen unter den Klängen lieblicher Akkorde erwacht der Geistkeim in der feinstofflichen Welt zum Bewusstwerden.

Im feinstofflichen Feld beginnt die obere, dichtere Hülle, die der Geistkeim von der zweiten Fee im wesenhaften Ring bekommen hat, in die Gestalt einer großen, schönen Blüte zu wachsen. Da jeder Keim mit anderer Intensität und Qualität von Bewusstwerden aufwacht, wachsen Blüten verschiedener Arten, Gestalten und Farben hier. Die feinstoffliche Welt erinnert an eine riesige Blumengarten. Mit dem Erblühen der Blüten beginnt sich auch die erste, feinere Hülle zu entwickeln, die sich unter dem Einfluss des Geistkeimes in die Menschengestalt umwandelt. In der zur Hälfte aufgeblühten Blüte liegt ein kleines Kind, die vor starken Lichtstrahlen wie ein Küken durch eine Eischale geschützt wird. Der Geistkeim selbst nimmt noch kein Menschengestalt an, es wurde nur seine erste wesentliche Hülle - die Seele geformt.

Während sich die Kinderseele von Kindheit bis in Erwachsenenalter in der Feinstofflichkeit entwickelt, vorbereiten die Wesenhaften eine geignete Planete für ihren Aufenthalt. Nachahmend das feinstoffliche Paradies, formen sie die Natur und so richten sie dem Menschen ein schönes Heim ein, in dem sich sein Geistkeim weiter entwickeln kann. Mittlerweile ist die Seele in der Feinstofflichkeit reif geworden, aber sie ist einer so feinen Beschaffenheit, dass sie aktiv auf Erden und auch auf einem anderen stofflichen Planeten nicht wirken kann. Sie vermag nicht ein Holzstück oder ein Stein zu ergreifen, um ihre Wohnung zu bauen oder eine Pflanze abzureißen um zu essen. Das Gesetz der Gleichart verlangt einen gleichartigen Körper, mittels dessen die Seele auf die Natur einwirken, sie vervollkommnen und zugleich sein wahres Ich - seinen Geistkeim entwickeln kann.

Die höchsten Naturherrscher, die urgeschaffenen Wesenhaften, führten und organisierten die Tätigkeit ihrer Untergeordneten, der kleinen Wesenhaften, um eine dichtere Hülle - den stofflichen Körper für die Menschenseele vorzubereiten. Als das höchstentwickelte Tier auf Erden den Entwicklungshöhepunkt erreichte, wobei es die menschenähnliche Gestalt annahm und die Fähigkeit auf Materie einzuwirken erwarb, tritt die Reifeperiode - der Zeitpunkt der Befruchtung mit Geistkeimen auf diesem Planeten ein. Beim vollkommensten Paar von Urmenschen inkarnierten Menschenseelen - eine männliche und eine weibliche anstatt von Tierseelen. Allmählich inkarnierten bei ihren Nachkommen nur Menschenseelen. So entstand die erste Menschenrasse. Übrige Kreaturen von Urmenschen ausstarben. Die die Menschenseelen enthaltende Körper begannen sich unter dem Einfluss einer höheren Qualität des Geistes, der den Tieren fehlt, in die vollkommenere und edlere Menschengestalt mit höheren Fähigkeiten zu entwickeln.

In diesem Sinne hatte Darwin Recht, wenn er behauptete, der Mensch stamme aus dem vollkommensten Tier - dem Affen. Doch wenn wir wissen, dass der Geist die wahre Beschaffenheit des Menschen darstellt, müssen wir diese Auffassung verdeutlichen: nicht der Mensch, sondern nur sein stofflicher Körper stammt vom Tier.

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