Das Gesetz der Rückwirkung

Wie läßt sich das Gesetz der Rückwirkung erklären? Die Auswirkung dieses Gesetzes haben Menschen schon seit langem her bemerkt und durch den Vergleich “Was man gibt, bekommt man zurück.” ausgedrückt. Den Christen ist dieses Gesetz von Jesus durch die Aussage: “Was der Mensch sät, das wird er ernten.” beigebracht worden. In der Physik erinnert uns daran das Gesetz der Aktion und Reaktion.

Da der Kosmos nicht unendlich, wie es man aus beschränkter menschlicher Einsicht schließt, sondern begrenzt ist - kann nichts verloren gehen. Alles kehrt im Kreis zum Ausgangspunkt zurück, sogar vervielfacht. Nach dem Gesetz der Gleichart wird das Gleichartige bei der Rückbewegung angezogen, gehäuft - das heißt verstärkt. Daher wirken das Gesetz der Rückwirkung und das Gesetz der Gleichart miteinander.

Aber wenn man Handlungen irgendeines Menschen oder auch eigene Handlungen beurteilt, kann man momentane Folgen, also die Rückwirkung, was man erwartet, nicht immer entdecken. Im Alltag wird das Gute nicht immer mit dem Guten vergolten und nicht einmal das Böse mit dem Bösen. Mann kann sich an jene Leute erinnern, die zufrieden im Wohlstand auf Kosten der übrigen Menschen leben. Früchte ihrer Handlungen sind nicht sofort erkennbar, so denkt man, dass dieses Gesetz nicht genau funktioniert. Wenn man aber begreift, dass ein Erdenleben zu kurz ist um alles, was ein Mensch in diesem Leben “ausgesät” hat zu “ernten”, muss man den Ausgleich in der Ewigkeit - im Jenseits und dem Wiederkommen auf die Erde suchen.

Der Großteil der Menschen vervollkommnet sich nur dadurch, dass sie Fehler macht. Ihre Folgen - Rückwirkungen müssen nicht in demselben Leben erlebt werden, weil Bedigungen dafür einfach noch nicht reif werden. Das aber bedeutet nicht, dass sie verlorengegangen sind. Manche haben gerade aus dem Grund der Zeitverschiebung aufgehört an die Gültigkeit des Gesetzes der Rückwirkung, an Gerechtigkeit zu glauben.

Alte Religionen in aller Welt kennen mehrmalige Rückkehr des Menschen auf die Erde - die Reinkarnation, die die einzige Möglichkeit darstellt Fehler dort zu sühnen, wo sie entstanden sind, auf Erden.

Im 6. Jahrhundert wollte die christliche Kirche während des ökumenischen Konzils in Konstantinopel beweisen, dass Menschenswille auch die ewigen Gesetze ändern kann. Die Reinkarnation ablehnend, wollte die Kirche den Einfluss des Gesetzes der Rückwirkung ausschalten. Selbstverständlich, funktionierte das Gesetz ohne Rücksicht darauf, ob es geachtet wurde oder nicht. Nach christlichen Vorstellungen wird der Mensch, der eine Sünde begangen hat, nach seinem Tod auf immer “in die Hölle” kommen. Aber die ewige Sündensühne “in der Hölle” bietet keine Möglichkeit einer Weiterentwicklung. So hat der Mensch keine Möglichkeit eine Scharte auszuwetzen und sich zu verändern. Nur der Rückkehr auf die Erde gibt ihm solche Gelegenheit.

Davon, dass die Reinkarnation auch in der Zeit Christi erkannt und anerkannt worden ist, zeugen die Überreste, die damalige Bibelbearbeiter daraus zu entfernen “vergessen”. Es gibt mehrere Beispiele darüber, ich nenne nur einige davon.

Die Apostel fragten Jesu, wenn sie einen Bettler sahen: ”Wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren ist?” So wollten sie erfahren, für wessen Fehler er büßt - für seine oder für die seiner Eltern.

Weiter sagt Jesus deutlich im Matthäus-Evangelium, 17. Kapitel, 10. Vers, dass der alttestamentliche Prophet Elija als Johannes der Täufer auf die Erde zurückgekommen ist, aber er ist nicht erkannt sondern getötet worden.

Jetzt werden wir eine Alltagssituation als Beispiel anführen, wie das Gesetz der Wechselwirkung ungefähr funktioniert.

Ein junger Mann rast mit seinem Auto zu schnell durch ein Dorf. Er berücksichtigt keine Verkehrsregeln, weil er wegen seiner Jugend die Folgen nicht voraussehen kann. Wenn ein Kind ihm in den Weg läuft, kann er trotz aller Mühe das Unglück nicht verhindern, so dass das Kind einen Unfall erleidet. Wenn der Mann seine Schuld bereut und er zeigt es auch durch sein Tun, indem er vorsichtiger fährt, büßt er schon teilweise für seinen Fehler. Seine positive Einstellung gegenüber dem Fehler führt dazu, dass der Kreis der Rückwirkungen sich bald schließt. Seine Buße kann zum Beispiel dadurch kulminieren, dass er irgendwie einem anderen Unfall verhindert, dessen Zeuge er wird.

Wer aber aus den eigenen Fehlern nicht lernt, muss nicht eine andere Möglichkeit bekommen diese Fehler in demselben Leben zu sühnen. Nach dem Gesetz der Rückwirkung nimmt man diese Fehler ins nächste Leben mit. Zugleich wird er die nach dem Gesetz der Rückwirkung vervielfachten Folgen folgenderweise ertragen: entweder wird er ein Opfer eines Verkehrsunfalls mit schwereren Verletzungen als jene von ihm verursachten, oder wird er der Vater, dem jemand anderer sein Kind schwer verletzt.

Also treffen die mit gleicher Münze - durch ein Unfall, bezahlten Rückwirkungen nur jene, die aus den eigenen Fehlern nicht früher gelernt haben. Dem Betroffenen wird damit eine andere Möglichkeit angeboten durch seine Qualen eigene Fehler zu verstehen, und sich daher zu verändern. Aus den angeführten Fakten folgt, dass nich Gott, sondern der Mensch selbst sich straft, wenn er die ewigen Gesetze nicht kennt und einhält, die auf ihn wie ein Bumerang wirken.

Jemand könnte nach der Erkenntnis des Gesetzes der Rückwirkung darüber nachdenken, warum manche Leute als Krüppel geboren werden, wenn sie noch nichts Übles in ihren Leben haben begehen können. Oder er beginnt in diesem Zusammenhang nachzudenken, wie die Kriegsverbrecher bestraft worden sind, die Menschen kaltblütig getötet und verkrüppelt haben. Es ist wahr, dass nicht alle die Folgen ihrer Taten in demselben Leben getragen haben, in dem sie so grausam gehandelt haben. Je später sie aber diese Folgen tragen, desto schwieriger sind sie. Sie vermehren sich so, wie man aus einem ausgesätem Korn mehrere fortgepflanzte Körner kriegt.

Aber nicht alle Qualen stammen aus Rückwirkungen. Viele Leute ertragen Unterdrückung, Schaden oder Krankheit aus nicht überwundenem Gefühl des Unrechts, aus Mangel an Liebe und Verständnis. Selbstmitleid spendet Trost nur für einige Zeit, dann muss der Mensch seiner Schwäche bewusst werden und die Ursachen suchen, die zu solch unüberwindbaren Situation geführt haben. Nachdem er sich selbst und auch die anderen verstanden hat, ist er möglicherweise imstande konstruktiv zu handeln um sich von den Qualen zu befreien.

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