Karma

Mindestens einmal im Leben muss jeder Mensch am eigenen Leibe gespürt haben, was ein Schicksalsschlag ist. Er kam plötzlich und betraf uns grausam. Es schien uns, daß er ungerecht und unverdient kam und es war für uns schwierig sich damit abzufinden. Nur der Trost, daß man dabei nichts tun kann, dass es das Schicksal war, goss Balsam in die Wunde. Wir dachten nur daran, daß niemand etwas dafür kann, weil es von oben - von einer höheren Gewalt bestimmt worden war.

Ebenfalls, nur mit einem geringen Unterschied, wird auch der heutzutage weitbekannte Begriff von Karma erklärt. Dabei ist der Urheber des Schicksalsschlages keine höhere Gewalt, nicht einmal Gott, aber der Mensch selbst. Der Betroffene rief in einem seiner vorigen Leben die Ursache hervor, deren Folgen er später tragen muss, wenn er es auch aus dem Gedächtnis verlor. Daher steht Karma mit der Reinkarnation - Wiederverkörperung in Zusammenhang.

Aus der Deutung des Karmabegriffes folgt, dass die Inder, von denen dieses Wort übernommen wurde, das Gesetz der Rückwirkung sehr gut kannten. Für sie sind Schicksalsschläge kein Grund zur Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, wie es in unserer christlichen Gesellschaft vor sich geht. Wenn der Mensch nur an Schicksal glaubt, spürt er bei einem solchen Schlag das Gefühl des Unrechts, weil er den Grund dazu nicht kennt, er fühlt sich betrogen zu sein. Nach dem Karmabegriff ist es leichter die Schulden im gleichen Leben abzulösen, in dem sie entstanden sind, weil der Mensch weiß, wofür er büßt. Wenn man die Schuld verbirgt und ihrer Ablösung ausweicht, bringt es in nächsten Leben “ungerechte” und unerwartete Schläge.

Nicht alle Schulde rühren von üblen Vorhaben und Taten her. Man büßt auch für nicht vorsätzliche durch Unkenntnis und Nachlässigkeit verursachte Verletzungen. Zum Beispiel, wenn eine Frau die Grundsätze einer gesunden Lebensweise nicht kennt, kann sie sich selbst aber auch seiner ganzen Familie Krankheiten zufügen. Ihre Folgen kann sie sogar mehrere Leben durch ihre eigenen Gesundheitsbeschwerden oder sogar eine tödliche Krankheit tragen. Ihre Aufgabe liegt darin, dass sie die Ursache dieser Beschwerden oder Krankheit erkennen muss um solche Fehler nicht mehr zu machen.

Manchmal wird der Mensch mit einer Karmaschuld dadurch belastet, dass er jemanden für dessen Taten verdammt, wobei er Triebfedern dessen Handlung nicht kennt. Üblich kommt es in Politik und bei nahmhaften Persönlichkeiten vor, wo man nur Anschauung anderer Leute aufnimmt, d.h. man kennt nicht, wie die Dinge in Wirklichkeit liegen. Durch diese Aburteilung bringt der Mensch die betroffene Person in schlechten Ruf und wird durch die Schuld belastet, die er auszulösen hat, zum Beispiel dadurch, dass er in eine ähnliche Lage kommt oder dass man ihn unrechtmäßig verleumdet. Es is schwierig alle Ursachen eines Karmas zu erkennen, weil sie von mancherlei Art sind.

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