Die astrale Welt

Bisher haben wir die Feinstofflichkeit als die astrale Welt bezeichnet, aber in Wirklichkeit beginnt die astrale Welt schon in der mittleren Grobstofflichkeit. Nach dem Gesetz der Rückwirkung muss die Seele nach dem Tod in der astralen Welt alles das erleben, was sie auf der Erde nicht verbüßt hat. Eine entwickelte und reine, mit Schulden und Niedrigkeiten nicht belastete Seele überquert diese Schwelle schnell und geht in die höheren Sphären der Feinstofflichkeit. In der astralen Welt ist das Leben um vieles bunter als das Erdenleben. Landschaften, Gebäuden und alles, was von Menschen auf der Erde erfunden worden ist, hat eine schönere aber auch schlimmere Gestalt hier, weil die Feinstofflichkeit leichter zu formen ist.

In einem anderen Teil der astralen Welt befinden sich die Vorbilder aller Dinge und Tätigkeiten aus höheren Welten, nach denen Erdenmenschen ihre Werke schaffen. Ein Mensch zieht nach dem Gesetz der Gleichart alles an, woran er denkt, weil es jenem Mensch wortwörtlich über dem Kopf hängt. Er passt den Vorbild seinen eigenen Vorstellungen und den gegenwärtigen Trends an und er glaubt, dass alles von ihm stammt. In Wirklichkeit haben ihm auch andere Leute auf Erden und in höheren Sphären geholfen, die sich mit ähnlichen Tätigkeiten beschäftigt haben.

Die astrale Welt und die Feinstofflichkeit stellen das eigentliche Ziel der Seelenwanderung nicht dar. Hier wird nur auf die nächste Inkarnierung “gewartet”, aber hier schläft man nicht den ewigen Schlaf. Fortgeschrittene Seelen führen ein aktives Leben als bewusste Persönlichkeiten, sie bilden sich sogar aus. Die Seele nimmt die Menschengestalt an, die ja schöner als der stoffliche Körper ist. Da sie vom feineren Stoff geformt ist, verfügt sie über die Fähigkeit sich auszudehnen und zu schrumpfen. Daher vergrößert sie sich den Körperdimensionen zufolge. In niedrigeren Sphären gibt es nicht so schöne Seelen und auch nicht so schöne Umwelt, weil sie aus negativen Gedankenformen und Gefühlsbewegungen enstanden ist. Niedrige Seelen entwickeln sich in der astralen Welt durch Qualen, die sie nach dem Gesetz der Rückwirkung hier erleben.

Nachdem die Seele den toten Körper verlassen hat, steigt sie hinauf oder hinab, bis sie nach dem Gesetz der Schwere in einer gewissen Ebene stehen bleibt. Danach wandert sie durch diese Ebene in den entsprechenden Teil, wo sie nach dem Gesetz der Gleichart gehört. Das Christentum erfasst es richtig, dass Seelen nach dem Tod in “den Himmel”, in die höheren Ebenen oder in “die Hölle”, in die niedrigeren Ebenen hineingehen. Das ist eine symbolische Darstellung von Qualität der einzelnen grobstofflichen und feinstofflichen Welten.

Man zeige jetzt an einem Beispiel, was nicht ganz reine Seelen im Jensseits, in der astralen Welt erleben. Auf der Erde haben sie ihre Posten und Eigentum unehrlich oder auf Kosten anderer Menschen gewonnen, deshalb leiden sie nach dem Tod unter gleichartigem Unrecht. Manche sogar nicht wissen, dass sie gestorben sind, weil sie in eine erdenähnliche Umwelt geraten - in die Fabrik, ins Amt, Gefängnis usw., wo sie ihren Lebensstil fortsetzen. Dank gleichen Eigenschaften sind alle in dieser Sphäre die Bestraften und gleichzeitig auch die Bestrafenden. Erst wenn sie erwachen und ihre Fehler und Irrtümer erkennen, keimt das innere Verlangen, das von ihnen auf Erden begangene Übel gutzumachen. Wenn günstige Bedigungen eintreten, wird ihnen eine Möglichkeit gegeben sich wieder zu inkarnieren - wieder geboren zu werden.

Im Jenseits werden Seelen nach dem Gesetz der Schwere in einzelne Sphären und nach der Art der Seele und nach dem Gesetz der Gleichart in Teile eingeordnet. Nur auf der Erde leben die Geister von unterschiedlicher Reife zusammen. Dadurch wird ihnen eine Gelegenheit für die beschleunigte Entwicklung angeboten, wenn es auch oft unter Leiden und Schaden der vollkommener Seelen geschieht. Ein niedrigerer Einzelner findet Vorbilder für sein Verhalten und bessere Möglichkeiten von seelischem Wachstum hier. In der astralen Welt ist dies nicht möglich, weil eine Seele dort nur mit jenen Seelen lebt, die gleiches Niveau erreicht haben. Nur Überdruss und Abneigung vor Übel oder vor Verworfenheit bringen sie zur Entwicklung, zum Verlangen sich zu verändern und von dieser Umwelt zu entspringen.

Entwickeltere Menschen auf der Erde leiden unter negativen Einflüssen seiner niedrigeren Umwelt. Wenn aber ihr Charakter durch dieses Leiden nicht verbogen wird, werden sie vollkommener und stärker in ihren Tugenden. Das Ziel der Entwicklung besteht nicht nur darin, die Vervollkommnung zu erreichen, sondern auch die seelische Kraft zu erwerben.

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